Intervision – die kollegiale Fallberatung

Als systemisches Werkzeug zur gegenseitigen Beratung und Unterstützung unter Kollegen hat sich in den letzten Jahren die kollegiale Fallberatung als Methode etabliert. Gerade bei Fällen die selbst im Fachgebiet sehr spezifisch sind, ist die sogenannte Intervision eine gute Methode um die eigene Situation zu reflektieren und innovative Lösungswege zu finden.

Zu Beginn wird der Reflexionsleiter und die Reflexionspartner bestimmt. Aufgabe des Reflexionsleiters ist die Moderation und auf die Zeitbegrenzung der einzelnen Phasen zu achten. Der Fallgeber stellt den Fall innerhalb von 15 – 20 Minuten vor, er benennt das Ziel, erläutert den Sachverhalt und gibt nötige Hintergrundinformationen mit. Die Reflexionspartner halten sich zurück und hören vorerst nur zu. Ende der Falldarstellung sollte ein Anliegen bzw. eine Fragestellung formuliert werden.

In der zweiten Phase der Intervision sammeln die Reflexionspartner Ideen und Vorschläge und geben Impulse. Es kann Kontakt zum Fallgeber hergestellt werden und Assoziationen werden tabulos ausgetauscht. Moderator und Fallgeber hören in dieser Phase nur zu und sollten sich mit Rückmeldungen zurückhalten. Beiträge sollten dabei nicht diskutiert werden.  Der Moderator sollte diese Phase auf 20 Minuten begrenzen.

Im dritten Teil der kollegialen Fallberatung werden die bisherigen Ergebnisse differenziert betrachtet und beurteilt. Der Fallgeber berichtet von seinen Reaktionen aus der ersten Phase (Was hat provoziert, geschockt oder erschreckt?). Die Reflexionspartner formulieren daraufhin Hypothesen, Beurteilungen und formulieren mögliche Lösungswege. Der Fallgeber erklärt seine Einstellung zu den genannten Hypothesen, Beurteilungen und Lösungsansätzen. Eine kurze Diskussion wäre möglich, die Phase sollte jedoch auf maximal 30 Minuten begrenzt werden.

Zum Schluss erklärt der Fallgeber seine neue Handlungsplanung, was er sich vornimmt bzw. wie er den Fall weiterbearbeiten will. Die Reflexionspartner teilen mit, was sie für sich in ihren Berufsalltag mitnehmen und es kommt zu einer Abschlussrunde in der der Ablauf der Intervision reflektiert wird.

Schreibe einen Kommentar